Die Geschichte des Weihnachtsbaumes

 

Das beliebteste Symbol zur Weihnachtszeit ist der Christbaum.

Den Brauch, die düstere Winterzeit mit grünen Pflanzen

als Hoffnung auf neues Leben und Kerzen als Hoffnung auf neues Licht zu schmücken, gab es schon immer.

 

Die Lebenskraft, die in wintergrünen Gewächsen steckte, wurde oft auch als Heilkraft gedeutet. So glaubte man sich Gesundheit ins Haus zu holen, wenn man es mit Grünem schmückte. Fichten- und Tannenzweige galten als Sinnbild des Lebens. Auch der Eibe, dem Buchsbaum, der Mistel und der Stechpalme wurden besondere Kräfte zugesprochen. Schon die Römer bekränzten ihre Häuser zum Jahreswechsel mit Lorbeerzweigen. Das mittelalterliche Deutschland brachte je nach Landschaft Eibe, Stechpalme, Wacholder, Mistel, Buchs, Tanne und Fichte ins Haus.

 

Die Sitte, grüne Tannenzweige ins Haus zu stellen, wird schon für 1494 im "Narrenschiff" Sebastian Brants bezeugt. Den ersten mit Lichtern und Sternen geschmückten Tannenbaum zeigt ein Kupferstich aus dem Jahre 1509 von Lucas Cranach dem Älteren. Aus dem Jahr 1535 ist überliefert, daß in Straßburg kleine Eiben, Stechpalmen und Buchsbäumchen verkauft wurden, die noch ohne Kerzen in den Stuben aufgehängt wurden.

 

1605 soll es dann bereits einen mit Äpfeln (den Vorläufern unserer heutigen bunten Glaskugeln) geschmückten, aber noch kerzenlosen Weihnachtsbaum in Straßburg gegeben haben. Der erste kerzengeschmückte Tannenbaum schließlich ist überliefert als 1611 in Schlesien im Schloß der Herzogin Dorothea Sybille von Schlesien aufgestellt.

 

Im 18. Jahrhundert wurde der Tannenbaum immer häufiger, so berichtet Lieselotte von der Pfalz 1708 von einem Buchsbäumchen mit Kerzen. Johann Wolfgang von Goethe lernte den Weihnachtsbaum in Straßburg 1770 kennen und in Berlin tauchte der erste Weihnachtsbaum um 1780 auf.

Für das Jahr 1813 werden die ersten Weihnachtsbäume aus Wien und Graz gemeldet. Allgemeiner verbreitet hat sich der Christbaum in Österreich erst, seit Henriette von Nassau-Weilburg, die Gemahlin des Erzherzogs Karl, im Jahre 1816 das Weihnachtsfest mit einem kerzengeschmückten Weihnachtsbaum gefeiert hatte.

 

In die Neue Welt kam der Weihnachtsbaum gewissermaßen im Reisegepäck deutscher Auswanderer.

Heute ist der Weihnachtsbaum in fast allen Häusern und Kirchen üblich, wobei die "Weihnachtstanne" übrigens meistens eine Fichte ist!